Lungenkrebs

Die Lungenkrebsbehandlung, insbesondere in der Österreich, ist ein sehr komplexes und interdisziplinäres Thema. Es umfasst eine Vielzahl von Diagnose- und Therapieoptionen, die stark vom Tumorstadium abhängen. Besonders wichtig ist die frühe Diagnose, da Lungenkrebs oft erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome verursacht, was die Heilungschancen erheblich verringert.

Die Mehrheit der Betroffenen ist über 50 Jahre alt, und Rauchen bleibt der größte Risikofaktor. Die Diagnose erfolgt oft zu einem Zeitpunkt, an dem der Krebs bereits fortgeschritten ist, da Lungenkrebs in frühen Stadien meist keine auffälligen Beschwerden verursacht.

Diagnose: Die Diagnostik von Lungenkrebs erfolgt durch bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT), PET/CT und eventuell eine bronchoskopische Untersuchung, bei der Gewebeproben entnommen werden. Bei Verdacht auf Lymphknotenbefall oder metastatischen Streuungen ist eine präzise Stadieneinteilung erforderlich, die durch PET/CT-Untersuchungen und invasive Biopsien bestätigt wird. Der Tumor kann sich zunächst über die Lymphbahnen ausbreiten, was die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung und Diagnostik unterstreicht.

Therapie: Die Behandlung von Lungenkrebs wird in einem interdisziplinären Tumorboard besprochen, in dem Experten aus verschiedenen Fachbereichen wie Radiologie, Chirurgie, Onkologie und Pneumologie zusammenarbeiten. Die Therapie umfasst in der Regel einen multimodalen Ansatz, bei dem chirurgische Eingriffe, Strahlentherapie und medikamentöse Therapien wie Chemotherapie, Immuntherapie oder gezielte Therapien kombiniert werden.

  • Minimalinvasive Chirurgie: In den letzten Jahren hat die minimalinvasive Chirurgie, insbesondere durch Schlüssellochtechniken und roboterassistierte Verfahren, an Bedeutung gewonnen. Diese Verfahren sind mit weniger Komplikationen und einer schnelleren Erholung verbunden. Über 80% der Lungenkrebsoperationen in der Schweiz werden mittlerweile minimal-invasiv durchgeführt, mit einer hohen Präzision und besserer Verträglichkeit von Nachbehandlungen wie Chemotherapie.
  • Lungenlappen- und Keilresektion: In frühen Stadien des Lungenkrebses kann eine einfache Keilresektion durchgeführt werden, bei der ein kleiner Teil der Lunge entfernt wird. Bei größeren Tumoren erfolgt oft eine Lungenlappenresektion. In sehr seltenen Fällen, wenn der Tumor sehr fortgeschritten ist, muss sogar der gesamte Lungenflügel entfernt werden (Pneumonektomie).
  • Lymphknotenentfernung: Eine Entfernung der Lymphknoten ist besonders wichtig, da diese oft als erste Metastasenorte dienen. Auch hier wird zunehmend auf minimalinvasive Techniken zurückgegriffen, um das Gewebe zu entnehmen.

Pilotstudien und Früherkennung: Es gibt auch laufende Pilotstudien, die sich auf die Früherkennung von Lungenkrebs konzentrieren, insbesondere bei stark gefährdeten Gruppen wie langjährigen Rauchern im Alter von 55 bis 74 Jahren. Hier wird die Computertomographie zur Untersuchung von Frühformen von Lungentumoren eingesetzt, um die Heilungschancen zu verbessern.

Gutartige Lungentumore: Nicht alle Tumoren in der Lunge sind bösartig. Gutartige Tumore, wie Bronchialadenome oder Hamartome, sind selten und verursachen in der Regel keine Symptome. Diese Tumore werden häufig zufällig bei Untersuchungen entdeckt und erfordern in den meisten Fällen keine Behandlung, außer es gibt Anzeichen für Komplikationen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lungenkrebs eine der herausforderndsten Krebsarten bleibt, aber dank fortschrittlicher Diagnosetechniken und moderner, minimalinvasiver Chirurgie die Heilungschancen und die Lebensqualität der Patienten zunehmend verbessert werden können. Früherkennung und interdisziplinäre Behandlung sind entscheidend für den Erfolg der Therapie.